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hier die Gunst der Stunde und sammelte von den anwe-

senden Schaulustigen eifrig Spenden für den Hallenbad-

bau. Friseurmeister Willi Oldenkott klebte zusätzlich 50

Mark auf den frischgeschnittenen Kopf.

Eröffnung im September 1966

Im September 1966 öffnete schließlich das neue Hallenbad

seine Pforten. Laut Überlieferung soll Koenen um 6:30 Uhr

als Erster einen Sprung in das Nass gewagt haben. Das

Bad am Cappeltor war also tatsächlich verwirklicht wor-

den – eine starke Gemeinschaftsleistung von Jakob Koe-

nen und der Lippstädter Bevölkerung. Zu Koenens Ehren

wurde das Bad nach ihm benannt und 1974 – nach seinem

plötzlichen Tod - im Foyer eine Büste aufgestellt. Diese hat

mittlerweile einen neuen Ehrenplatz - im Foyer des Cabrio

Lippstadt Kombibades.

Eröffnung am 11. Mai 2013

Am 11. Mai 2013 begann mit dem

Cabrio

Li

eine neue Schwimmbad-Ära in

Lippstadt. Auch dieses Bad hatte im Vor-

feld mit vielen Widerständen und kriti-

schen Stimmen zu kämpfen. Doch mit

dem Neu- und Anbau an das bereits

vorhandene Freibadgelände sollte eine

vielseitige Lösung geschaffen werden,

die viele Lippstädter an-

spricht und ihnen Freude

bereitet.

Koenen, Ehrenbürger der Stadt

und Grundsteinleger für ein Schwimmbad in

Lippstadt, wird den Bürgern auch weiter in guter Erin-

nerung bleiben. Als einer, der für alle da war, einen guten

Humor besaß und stets in vielen Ämtern und Ehrenäm-

tern großes Engagement bewiesen hat. Auch bei uns im

Cabrio

Li

wird weiter an ihn gedacht. Nicht nur durch

seine „Anwesenheit“ im Foyer. Seit 1980 veranstaltet die

Schwimmabteilung des LS Teutonia 08 bereits jährlich das

Jakob-Koenen-Gedächtnisschwimmen. Seit 2013 auch bei

uns im

Cabrio

Li

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Neben seinem politischen Engagement war der Sport

Koenens große Leidenschaft, insbesondere der Fußball.

So war er erster Vorsitzender des Lippstädter Fußballver-

eins Teutonia, langjähriger Vorsitzender des Fußball- und

Leichtathletikverbandes Westfalen, Vizepräsident des

Deutschen Sportbundes und Schatzmeister des Deutschen

Fußball-Bundes (DFB).

Ein Bad? Luxus für die Stadt…

1958 entwarf Koenen seinen ersten Plan für ein Hallenbad

an der Lippe. Bis dieses jedoch eröffnet werden konnte,

galt es viele Hürden zu überwinden. Ende der 1950er

Jahre steckte Lippstadt noch im Wiederaufbau nach dem

Krieg. Ein Hallenbad galt als unnötiger Luxus. Die finan-

ziellen Mittel der Stadt waren knapp und andere Themen,

wie der Wohnungsbau, wichtiger. Doch Koenen ließ sich

nicht beirren und bewies Kampfgeist für seine Badidee.

Die Lippstädter Vereine hatte er schnell auf seiner Seite.

Die „Hallenbadzigarette“

Koenens erste Idee: alle Lippstädter Raucher davon zu

überzeugen, täglich auf eine Zigarette zu verzichten und

den Wert von damals gut zehn Pfennig für das Bad zu stif-

ten. Daraus entwickelte sich schließlich die

Hallenbadlotterie. Wer ein Los für eine

Mark kaufte, unterstützte nicht nur das

Schwimmbad, sondern konnte auch auf

den Hauptgewinn hoffen - einen VW-Kä-

fer.

Neue Frisur, neue Spenden für das Bad

Koenen hatte viel Humor. Den bewies er auch bei der

Fußball-WM 1966. Im Vorfeld hatte er seinen Stammtisch-

freunden versprochen, er würde sich eine Glatze schnei-

den lassen, wenn es Deutschland ins Endspiel schaffen

würde. Als die deutsche Mannschaft dann tatsächlich im

Finale gegen England spielte, hielt Koenen sein Wort –

und ging zum Friseur. Selbstverständlich nutzte er auch

Sportbecken CabrioLi